Stimmgewaltiger A Cappella Gesang traf auf elektronisch verfremdete Klänge, selbstverfasste Kurzgeschichten auf Lyrik-Klassiker und außerdem gab’s neue Bilder an den Wänden.
Der Raum war schon vor Beginn so gestopft voll, dass es die Bilder von Sanja Erak schwer hatten zur Geltung zu kommen. Die Tübinger Künstlerin will mit ihren Bilder Geschichten erzählen – von der Welt um sie herum und von der Welt in ihr. Ihre Gemälde sind der Versuch, Schmerzen und Verlust sowie Liebe und Lebensfreunde künstlerisch zu fassen.
Ihre Bilder waren auch Inspiration für die Musik von Christian Dähn und die Texte von Othmar Mahlmeister.
Christian Dähn, Musiker unter anderem am Tübinger Landestheater und am Reutlinger Theater Die Tonne, zauberte mit singender Säge und elektronischen Instrumenten atmosphärische Klänge. Als Freund der poetisch verknüpften Sprache reflektierte Othmar Mahlmeister feinsinnig über die Bilder an der Wand und Alltagssituationen.
Ganz tierisch wurde es im Anschluss. Die EFG–Singers aus Mössingen entführten in einen musikalischen Zoo. Ein Hund, eine Katze, ein Kuckuck und eine Eule improvisierten über einem Kontrapunkt, die Martinsgänse schnatterten lebhaft und Forellen gab’s in verschiedenen Variationen. Das Programm der A Cappella Combo war eine bunte Mischung aus Melodien von der Renaissance bis heute.
Schon die reine körperliche Präsenz des 16-köpfigen Gesangsgruppe Choropax war auf der kleinen Bühne ein Grande Finale. Der Chor aus Kirchentellinsfurt gab stimmgewaltig mal Liedern aus Musicals, mal aus der Südsee zum Besten und brachte den Musenstall5 zum Schluss noch mal zu kochen.